Biografie

Elisabeth Pfeiffer

studierte klassische Gitarre in Appleton, WI, USA und an der Hochschule für Musik, Würzburg. Seit 2013 beschäftigt sie sich mit der Ukulele und mittlerweile sind drei Lehrbücher ihrer Buchreihe „Pop- und Rock-Ukulele“ erschienen, in denen sie verschiedene Schlag- und Zupftechniken, sowie Griffbrettkonzepte vermittelt. Seit 2020 sind verschiedene Repertoirebücher für Ukulele erschienen. Auf der Bühne spielt sie eigene Solo-Arrangements beliebter Lieder aus Pop, Rock und Jazz, Renaissancemusik, sowie Neue Musik. Sie erweitert das Repertoire der Ukulele durch eigene Werke und Kompositionsaufträge.

Seit Juli 2021 forscht sie zur Spieltechnik der Ukulele im Rahmen ihres Promotionsstudiums an der University of Surrey in Großbritannien.

Die lange Version

Elisabeth Pfeiffer wurde 1982 in Oberbayern, nahe der österreichischen Grenze im ‚katholischen Herzen‘ Bayerns geboren. Sie stammt aus einer Lehrerfamilie und war deshalb schon in der Grundschule wohlerzogen und immer unter der Aufsicht der elterlichen Kollegen. Ein frühes Zeugnis sagt uns, dass sie schon immer einen starken Gerechtigkeitssinn hatte und es nicht ausstehen konnte, wenn andere Kinder beim Spielen geschummelt haben. Irgendwann in dieser frühen Lebensphase hatte sie ihre erste Ukulele in Händen. Davon gibt es einen fotografischen Beweis. Sie selbst erinnert sich aber nicht mehr daran und kannte das Instrument sicher nur als ‚Kindergitarre‘.

Schon früh tat sie ihr Interesse kund, Gitarre zu lernen. Ihre Eltern jedoch versicherten ihr, dass es keine Gitarren für Kinder gäbe und sie warten müsse, bis ihre Hände groß genug wären. Eine Tatsache, die sich schon damals im Reich der alternativen Fakten bewegte, wie wir heute wissen. Aufgrund der räumlichen Nähe im Heimatort lernte sie mit etwa 9 Jahren deshalb zunächst Keyboard. Aber als sie etwa 13 Jahre alt war, kam die Gitarre in ihr Leben zurück. Sie hatte eine von einer Freundin ausgeliehen, die nicht mehr spielen wollte. Mittlerweile hatten auch ihre Eltern erkannt, dass diese Leidenschaft von Dauer sein würde und ermöglichten ihr, Unterricht zu nehmen. Nach drei Jahren kam sie zu ihrem ersten professionellen Lehrer, der selbst klassischer Gitarrist war.

Mit 16 wurde der Entschluss gefasst, den Musikerberuf anzustreben und sich ernsthaft auf bevorstehende Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.

2001 schloss sie das Gymnasium ab, bewarb sich an verschiedenen Colleges und Konservatorien in den USA und entschied sich letztendlich für die Lawrence University in Appleton, Wisconsin. Ihr Abreisetag aus Deutschland war der 10. September 2001 und das Jahr, das sie In Wisconsin verbrachte war, wenn man so sagen kann, sehr „interessant“ (Manch einer erinnert sich vielleicht noch an ‚Freedom Fries‘).

Nach einem Studienjahr wechselte sie an die Hochschule für Musik in Würzburg und studierte 9 Semester bei Prof. Jürgen Ruck. Er weckte ihr Interesse an Renaissance Musik und Neuer Musik und leitete sie an, ihre Technik im Dienste von musikalischen Ideen einzusetzen und zu entwickeln. Nach ihrem Abschluss als Diplommusiklehrer nahm sie eine Stelle als Gitarrenlehrerin an der Musikschule in ihrem Heimatort an und unterrichtete während der nächsten 7 Jahre Kinder und Erwachsene.

Im Jahr 2009 besuchte Elisabeth einen Lehrgang in künstlerischer Fotografie in Wien. In diesem Zusammenhang fand sie eine günstige kleine Substandardwohnung, die sie wohl nie mehr aufgeben wird.

2013 gab sie allerdings ihre Musikschulstellen auf, um mit ihrem Partner ein Sabbatjahr einzulegen. Die beiden machten zunächst eine dreimonatige Radtour entlang der Westküste der USA, von Portland bis San Diego. Sie hatte eine Kindergitarre im Gepäck, die sie jedoch nicht sehr oft spielte. Und nachdem sie mit ihrem Partner zusammen auf einem Tandem unterwegs war, ließ sie sich schließlich davon überzeugen, dass sie ohne die Gitarre bergauf schon schwer genug wären und ließ diese auf dem Weg in liebenden Händen zurück. Entlang des Weges waren ihr aber immer wieder die Ukulelen in den örtlichen Musikläden wie von selbst in die Hände gefallen und sie hatte angefangen bei Gelegenheiten in den Shops zu spielen. Und so kam es, dass Elisabeth in Los Angeles ihre erste Ukulele (eine blaue Kala namens ‚Bluesy‘) kaufte. Bluesy ging später in einem Taxi auf Kuba leider verloren, aber als Elisabeth im Februar 2014 in Manila auf den Phillippinen ankam, kaufte sie eine Ukulele aus Mangoholz. Nach ihrer Rückkehr von der insgesamt 10-monatigen Reise musste eine Einkommensquelle her und so fing Elisabeth an, für Fundamental Changes Ltd. zu übersetzen. Diese Firma veröffentlicht Gitarrenschule über Kindle Direct Publishing und der Geschäftsleiter Joseph Alexander ermutigte Elisabeth, ihre erste Ukulelenschule ‚Pop- und Rock-Ukulele: Schlagmuster‘ im Herbst 2014 zu veröffentlichen. Bald darauf standen auch eine Grifftabelle und die zweite Ukulelenschule ‚Pop- und Rock-Ukulele: Zupfmuster‘ zum Verkauf und später veröffentlichte sie noch einen weiteren Band der Serie: ‚Pop- und Rock-Ukulele: Griffe und Akkorde‘. Im Dezember 2018 erschien in Zusammenarbeit mit Konrad Naegeli der erste Band einer Ukulelenschule für Kinder – ‘Pop- und Rock-Ukulele: Ukulele für Kids’. Weitere Bände und Spielhefte sind in Planung.

Im ersten Lockdown-Jahr 2020 veröffentlichte Elisabeth zwei Repertoiresammlungen: Fingerstyle Etüden und Renaissance Ukulele: Adrien le Roy.

Elisabeth hatte nun viel Freizeit und verbrachte immer mehr davon in Wien, wo sie sich auch ein paar Schüler zulegte und gleichzeitig regelmäßig nach Bayern zurückkehrte. Im Jahr 2016 besuchte sie ihr erstes Ukulele Festival, das Czech Ukulele Festival in Unetice bei Prag. Nachdem sie zwei Jahre lang die Ukulele ausschließlich zum eigenen Vergnügen gespielt hatte (ein Aspekt des Musikmachens, der über die Jahre bei der Gitarre etwas verloren gegangen war), beschloss sie, dass es an der Zeit war, ihr Trauma aus Vorspielsituationen zu bearbeiten und trat auf der offenen Bühne auf. Im Mai 2017 besuchte sie das GNUF, das Grand Northern Ukulele Festival in England, spielte dort ‚Mim’s Sideshow‘ und lernte andere Künstler kennen. Sie fing an, die Ukulelenszene immer mehr zu mögen und besuchte im Sommer 2017 so viele Ukulele Festivals, wie sie konnte. Zwischenzeitlich waren die Organisatoren des Austrian Ukulele Festivals auf sie aufmerksam geworden und luden sie ein auf dem Festival im Mai 2017 Workshops zu geben.

Im Oktober 2017 spiele sie zum ersten Mal auf ‚der großen Bühne‘ im Rahmen des Ukulele Festivals in Barcelona.

Seit 2018 gibt sie Workshops in Deutschland und Österreich und spielt auf Ukulele Festivals in Finnland, England, Österreich, Tschechien und Deutschland.

Seit Ende 2018 ist sie Teil des Chanson-Duos ‘Charlotte & Elisabeth’. Zusammen mit Charlotte Pelgen (und seit 2020 in intensiver Zusammenarbeit mit Sebastian Krämer) werden alte und neue Chansons neu arrangiert. Mehr dazu ist auf https://charlotteundelisabeth.de zu finden.